Wie schnell die Zeit doch vergeht: Mittlerweile bin ich bereits in studyweek 7 of 13 an der UNITEC angelangt, die Halbzeit wäre damit geschafft. In diesem Eintrag möchte ich daher über meine Arbeit (die Kurse) und nicht über die Ausflüge berichten.
Erwartet habe ich ein ruhiges Studentenleben mit wenig Arbeit und viel Party. Das Nachtleben habe ich in den ersten Wochen zwar sehr genossen, jetzt bin ich aber doch mehr mit dem Studieren beschäftigt. Anders als in Österreich besteht die Benotung überwiegend aus Assignments (schriftliche Arbeiten), die während des Semesters zu erstellen und abzugeben sind. In drei von vier Kursen setzt sich so die Gesamt-Note zusammen. Bis jetzt habe bereits einige Assignments eingereicht (teilweise über 20 Seiten) und zahlreiche weitere folgen. Die erste Benotung ist mit 86 % gut ausgefallen. Derzeit bin ich gerade mit vier unterschiedlichen Arbeiten für nächste Woche beschäftigt. Dann dürfte ich wohl schon etwas mehr als die Hälfte erledigt haben.
Meinen Studienalltag habe ich mir so eingerichtet: gearbeitet, gelernt, etc. wird unter der Woche, am Wochenende ist Zeit für Entspannung und Spaß. Damit geht es sich bisher auch ganz gut aus – nachdem ich Mittwochs ganztags frei habe kann ich an diesem Tag (wenn ich entsprechend konzentriert bin) sehr viel erledigen. Die Wochen laufen übrigens immer gleich ab – immer zur selben Zeit der selbe Kurs, 13 Wochen lang (zwischen Woche 10 und 11 gibt es das zweiwöchige Midsemester-Break). Danach folgt eine Study-Week und schließlich zwei Wochen Zeit für Prüfungen. Meine einzige Prüfung findet gleich ganz zu Beginn statt.
Weitere Unterschiede zum Studien in Österreich: Die Kurse basieren auf einem Lehrbuch, das verpflichtend zu kaufen ist. Die entsprechenden Kapitel sind vor der jeweiligen Lehreinheit zu lesen. Das würde übrigens Stunden in Anspruch nehmen, ich hab mich daher auf das Überfliegen und Querlesen spezialisiert – bin aber trotzdem einer der Bestvorbereitesten in der Klasse!
Das Niveau ist vor allem in den beiden Kommunikationskursen (neuseeländisches Level 5) deutlich niedriger als in Österreich – die Kurse sind trotzdem für mein Englisch sehr hilfreich und interessant. Die Bussineskurse (Level 6) sind anspruchsvoller, hier gibt es außerdem einen hohen Anteil an internationalen Studenten – meistens aus Asien oder Indien.
In den Vorlesungen gibt es übrigens keine Anwesenheitspflicht, trotzdem kann es hilfreich sein sich den Vortrag anzuhören – außerdem bin ich ja hier zum Wissens- und Erfahrungsaustausch. Interessant ist vielleicht auch, dass wir in „Strategic Marketing Communication“ unsere Arbeiten als Blog abgeben müssen und nur vier Studenten den Kurs besuchen – das bringt eine besonders intensive Betreuung durch den Lektor.
Als Gegenleistung für das Studium in Wien an der FH-Wien muss ich an der UNITEC vier Kurse besuchen. Diese sind umfangreicher als die Lehrveranstaltungen in Österreich und decken elf der 14 Lehrveranstaltungen in Wien ab. Die restlichen drei muss ich nach meiner Rückkehr als Prüfungen nachholen. Jetzt aber zu den neuseeländischen Inhalten.
Professional Writing
Ein Kurs, der sich vor allem mit „business correspondence“ (letter, mail, business reports, etc.) beschäftigt und mir hilft mein geschriebenes Englisch zu verbessern. Die Lehrbuch-Inhalte (layoutieren, Aufbau eines Briefes, etc.) sind nicht neu, aber auf jeden Fall nützlich.
noch zu tun: insgesamt drei Assignments (davon eines als Gruppenarbeit), kein Exam
Persuasion & Speech Communication
Aus meiner Sicht der interessanteste Kurs, der sich vor allem mit Reden bzw. Präsentationen beschäftigt und dabei eine Unmenge an theoritischem Wissen (Ethik, Aufbau einer Rede, etc.) beinhaltet. In diesem Kurs und den wöchentlichen Tutorials kann ich vor allem mein gesprochenes Englisch trainieren. Das Feedback der neuseeländischen Studenten ist dabei sehr positiv – was mich natürlich motiviert.
noch zu tun: ein Assignment (größtenteils bereits fertig), eine Abschlussrede (12 Minuten) sowie das Abschluss-Exam am 9. November
Strategic Marketing Communications
Ein sehr umfangreicher Kurs, der sich mit den Grundlagen von Marketing und vor allem dem „Promotion“-P beschäftigt. Die Inhalte sind kaum neu, ermöglichen mir aber bisher gelerntes besser zu vernetzen.
Große Herausforderung sind insgesamt vier Assignments, drei davon beschäftigen sich mit der Entwicklung einer Strategie für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Ich habe mich dabei für ein Taxiunternehmen entschieden. Im ersten Schritt ist eine Marktanalyse zu erstellen, danach ein Creative Brief und abschließend die Strategie zu formulieren und zu präsentieren.
Absolutes Novum ist dabei, dass wir unsere Assignments als Blog einreichen. Die erste Arbeit (eine Analyse der „tele.ring“-Kampagne „Der Inder“) ist hier online.
Der Kurs ist sehr praxisbezogen und beinhaltet auch zwei Gastlektoren – der erste war grandios!
noch zu tun: drei Assignments inkl. einer Abschlusspräsention, keine Prüfung
Organisational Behaviour
Ein sehr theoretischer Kurs mit einer Vielzahl an Inhalten, der Großteil davon wird in Eigenregie (Vorbereitungen für die Vorlesung bzw. zahlreiche und intensive Recherchen im Rahmen der Assignments) erarbeitet. Der aus meiner Sicht anstrengenste Kurs, da sehr viel Arbeitsaufwand dahintersteckt und dafür leider nur eine einzige Lehrveranstaltung in Wien angerechnet wird.
noch zu tun: zwei Assignments (eines davon als Gruppenassignment), kein Exam
Insgesamt sind die Kurse größtenteils höchst interessant und/aber arbeitsintensiv. Dafür ist die Studienzeit auf nur 13 Wochen beschränkt, mit einer einzigen abschließenden Prüfung (die auf jeden Fall zu schaffen ist). Und wenn das erledigt ist, dann steht die große Weltreise am Programm. Mehr dazu aber in den folgenden Einträgen.