Semester-Projekt: So viele Forschungsmethoden

Die ersten drei Semester unseres Master-Studiengangs „Content-Strategie/Content Strategy“ bestehen jeweils zu einem Drittel aus einer großen Projektarbeit. In diesen Arbeiten soll das bereits Erlernte angewandt und wissenschaftlich dokumentiert werden. 10 wohlverdiente ECTS-Punkte!

Forschungsmethoden sind das zentrale Thema der Arbeit im zweiten Semester. „Carrying out an empirically grounded social science research project as well as its ongoing documentation and discussion“, ist dazu in der Kursbeschreibung zu lesen. Welche Methoden konkret angewandt werden, hängt stark von der jeweiligen Problemstellung ab. Ziel ist es, dass der gesamte Jahrgang eine möglichst breite Palette an Methoden nutzt und sich untereinander zu den Erfahrungen damit austauscht.

Klassiker sind Umfragen und Interviews. Aber auch Content Audits, Konkurrenzanalysen oder einfach nur die Arbeit mit Google Analytics kann wichtige Informationen für Content Strateginnen und Strategen. In einem Brainstorming haben wir knapp 50 Methoden definiert, die für unsere Arbeiten relevant sein können (siehe Wordcloud am Beginn des Artikels).

Ein buntes Sammelsurium, aus dem jede und jeder Einzelne wählen konnte. Was wir auch getan haben!

12 Punkte für die OGAE Austria?

Ich beschäftige mich in meiner Arbeit mit dem österreichischen Song Contest-Fanclub OGAE Austria und dem Außenauftritt, der Kommunikation mit den Mitgliedern sowie der Erstellung von Content.

Um die Haupt- und Sub-Forschungsfragen beantworten zu können, nutze ich folgende Methoden und kombiniere diese:

  1. Content Audit: Qualitative und Quantitative Bewertung der Inhalte auf der Website (Status Quo-Bewertung)
  2. Facebook Insights: Qualitative und Quantitive Bewertung der Inhalte auf der Facebook-Seite (über den Zeitraum von einem Jahr)
  3. MailChimp Analytics: Qualitative und Quantitive Bewertung der verschickten Newsletter-Mailings an Mitglieder (seit Nutzung des MailChimp-Systems, ca. 7 Monate)
  4. Online-Umfrage: Befragung für Fanclub-Mitglieder Ende Juli

Die aufwändigste Methode ist zweifelsohne die Online-Umfrage.

Diese Mitglieder-Befragung hat mit einer sensationellen Rücklauf-Quote von fast 30 Prozent interessante Details hervorgebracht. Vom Entwurf der Fragen über die Programmierung in SurveyMonkey bis zum Datenexport, der Interpretation der Zahlen und der visuellen Darstellung der Ergebnisse ist eine Online-Befragung eines der (zeit)intensivsten Methoden.

Hier ein Beispiel für die Aufbereitung der Frage, welche Kommunikationsmittel und Angebot Mitglieder der OGAE Austria kennen, regelmäßig nutzen (mindestens 1 Mal pro Monat) und wie sie diese Angebote bewerten.

Ergebnisse der OGAE Austria-Mitglieder-Befragung

Der Rücklauf und die Reaktionen – auch aus dem Vorstand des Clubs – entschädigen für die großen Mühen. Die ersten Erkenntnisse werden bereist umgesetzt!

Wenn man selbst zum Teilnehmer wird

In diesem Forschungs-Sommer (die Projektarbeit soll während der Ferien und nicht während des Semesters selbst erfolgen) war ich nicht nur als Durchführender, sondern auch als Teilnehmer gefragt.

Einige Studienkolleginnen und -kollegen haben zur Teilnahme an Umfragen aufgerufen. Außerdem durfte ich an einem Thinking-Aloud-Test für ein Online-Service mitmachen. Jeder Klick, jeder Gedanke, jede Gesichtsmine wurde dabei von einer Kamera bzw. mithilfe der Bildschirmaufnahme genau dokumentiert. Ich hoffe, ich konnte auch etwas Sinnvolles beitragen.

So sieht das Setting für einen solchen Test übrigens aus:

Andere eingesetzte Forschungsmethoden unseres Jahrgangs sind unter anderem Wettbewerbsanalysen, die Erstellung von Buyer Personas, Usability-Tests oder die Erstellung eines Content-Sonnensystems.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen