1 Umfrage, 5 Deliverables

Zu Beginn meines Content Strategy-Studiums konnte ich mit dem Begriff „Deliverables“ nicht viel anfangen. Er ist mir allerdings schon alleine aufgrund der Wortmelodie recht schnell im Ohr geblieben und mir war ebenfalls klar, dass ich mich wohl noch öfter damit herumschlagen werde müssen.

Was sind also Deliverables? Einfach gesagt sind es Unterlagen, die präsentiert oder abgegeben werden. Es sind die Ergebnisse der eigenen Arbeit – aufbereitet für unterschiedlichste Leserinnen und Leser.

Und genau das ist die Schwierigkeit, die sich mir vor allem im Rahmen meiner zweiten Projektarbeit gestellt hat: Die unterschiedlichen Zielgruppen. Denn jede Zielgruppe hat andere Wünsche, Erwartungen oder Vorwissen. Das muss natürlich berücksichtigt werden, damit der Inhalt wirklich ankommt.

Projektarbeit, die Zweite

Zurück zum Anfang: Meine zweite Projektarbeit sollte einen möglichst großen Praxisbezug und damit auch Nutzen für den „Auftraggeber“ haben. Daher habe ich die Erwartungen der Mitglieder an die OGAE Austria (dem österreichischen Song Contest-Fanclub) erforscht und dafür eine umfassende Online-Befragung durchgeführt.

Von den knapp 400 Mitgliedern haben 90 an der Befragung teilgenommen. Eine Rücklaufquote von knapp einem Viertel ist ein sehr beachtlicher Wert und zeigt auch das Interesse daran.

5 Deliverables aus einem Datensatz

Viele Antworten bedeutet natürlich auch viele Daten. Damit sind wir wieder am Ausgangspunkt dieses Beitrages und der Krux, die Daten für die unterschiedlichsten Zielgruppen aufzubereiten. Trotz der selben Datenbasis ist doch jede einzelne Aufbereitung anders – wie auch die fünf Mitglieder von voXXclub, die zusammen eine Band ergeben (die feschen Herren vom Titelbild, die 2017 beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest angetreten sind).

1. Google Sheets

Als Online-Befragungstool hatte ich SurveyMonkey gewählt, da ich ein leistungsstarkes und weit verbreitetes Tool wollte. Ich habe mir übrigens für ein Monat die Pro-Version geleistet, um alle Funktionen nutzen und Rohdaten exportieren zu können.

Diese Zahlen sind schlussendlich in einem Google Sheet gelandet. Dort wurde sortiert, gruppiert und gerechnet. Dieses Sheet wurde zur wichtigsten Datenbasis für alle weiteren Aufbereitungen.

Deliverable 1: Google Sheets

Deliverable 1: Google Sheet mit 21 Tabellenblättern und zahlreichen Berechnungen

2. Interner Bericht an den Vereinsvorstand

Der Praxisbezug einer solchen Arbeit hat einen großen Vor- und einen großen Nachteil. Dass Erkenntnisse sofort angewandt werden können und die Forschung tatsächlich etwas zum Positiven bewegen kann, motiviert. Dass der Auftraggeber andere Anforderungen stellt als der/die Projektbetreuer/in und eigene Wünsche hat, macht es allerdings komplexer.

Die Ergebnisse mussten in meinem Fall zu allererst für den Vorstand aufbereitet werden. Leicht verständlich und mit den wirklich relevanten Informationen – nicht zu detailliert, aber auch nicht zu oberflächlich. Die Zahlen aus dem Google Sheet sind damit erstmals in Grafiken und Visualisierungen gegossen worden (größtenteils sind dafür die von SurveyMonkey erstellten Graphen verwendet worden).

Deliverable 2: Bericht für den Vorstand

Deliverable 2: Ein neunseitiger Bericht mit Erläuterungen, Aufzählungen und Grafiken (hier zwei Grafiken daraus)

3. Veröffentlichung im Rahmen eines Newsletters

Eine groß angelegte Umfrage unter Mitgliedern macht diese Personengruppe natürlich neugierig auf die Ergebnisse. Aus diesem Grund wurden die wichtigsten Erkenntnisse für die Fanclub-Mitglieder aufbereitet und als Newsletter verschickt (hier findet ihr den vollständigen Newsletter an OGAE Austria-Mitglieder). Zahlen und Grafiken wurden speziell aufbereitet, um die Arbeit des Clubs und die Ergebnisse möglichst positiv darzustellen.

In diesem Newsletter findet sich außerdem ein Ausblick darauf, was der Club aus den Ergebnissen lernt und was die Ziele für die Zukunft sind.

Deliverable 3: Newsletter-Ausgabe an die Fanclub-Mitglieder

4. Zwischenpräsentation

Um die Projektarbeits-Betreuerin sowie meine Studien-Kolleginnen/Kollegen am neuesten Stand zu halten, gab es zwei Online-Sessions mit Zwischenpräsentationen. Auch dafür mussten die Ergebnisse aufbereitet werden, erstmals für eine Zielgruppe die kein bzw. nur wenig Wissen über den Song Contest hat.

Zwischenpraesentation

Deliverable 4: Auszug aus der zweiten Zwischenpräsentation

5. Projektarbeit

Das finale Ergebnis der wochenlangen Arbeit sind eine 37-seitige Projektarbeit (mit weiteren 46 Seiten im Anhang). Auch dieses Deliverable sieht anders aus als die vier vorherigen – immerhin ist es eine wissenschaftliche Arbeit und muss sehr spezielle Formalkriterien erfüllen.

Deliverable 5: Auszug aus der Projektarbeit

Weiter geht’s!

Wer denkt, das wars irrt. Beim nächsten coscamp werde ich wohl auch über meine Arbeit und die Ergebnisse berichten. Dafür braucht es natürlich eine weitere Version für eine neue Zielgruppe …

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