Von Delphinen, Löchern und Hundertwasser

Soviel zu sehen und zu erleben in Die Bay of Islands mit mehr als 140 Inseln (alle entstanden nachdem der Meeresspiegel nach dem Ende der Eiszeit gestiegen ist). Am Samstag etwa waren wir  mit der „Cream-Tour“ (ein Boot) einen Tag in der Bay unterwegs, haben Post zu einigen sehr spärlich bewohnten Inseln zugestellt, eine Mittagspause auf Urupukapuka eingelegt und traumhafte, einsame Sandstrände gesehen. Delphine, Pinguine und andere tierische Bewohner der Bay waren unsere Begleiter…

Dolphins (Bay Of Islands)

Ein Pflichtstopp war die östliche Begrenzung des Bay of Island – Cape Brett mit dem berühmten „Hole in the Rock“ (am Foto rechts). Eigentlich nur ein Loch, durch das Schiffe passen. Ich kann zwar nicht sagen warum, aber es war beeindruckend mit nur zwei Metern Abstand an jeder Seite durch das Loch zu schippern.

Die beste Möglichkeit die Bay zu erkunden ist natürlich am Boot, jeden Morgen verlassen zahlreiche private Fischer- und Segelboote Paihia (touristischer Hauptort). Fähren verbinden Paihia mit Russel, einem höchst geschichtsträchtigen Ort. Die Bay of Islands haben neben der wunderbaren Landschaft nämlich auch jede Menge Geschichte zu bieten. In dieser Gegend haben sich nämlich die ersten europäischen Siedler niedergelassen. Russel war die erste Hauptstadt Neuseelands, noch immer gibt es hier die älteste Kirche Neuseelands zu sehen und in Waitangi (nur wenige Minuten von Paihia entfernt) wurde der Vertrag von Waitangi unterzeichnet. Dieser Vertrag ist Basis für das heutige Neuseeland und regelt das Zusammenleben von Maori und europäischen Siedlern.

Boots (Bay Of Islands)

Was natürlich nicht fehlen durfte – ein Stopp in Kawakawa. Ein kleiner Ort kurz vor Paihia, der nur wegen seiner öffentlichen Toilette bekannt ist. Die wurde nämlich von dem Österreicher Friedensreich Hundertwasser geschaffen, sein erstes Bauwerk auf der südlichen Hemisphere. Als Vertrauter mit der Hundertwasser-Architektur (Spittelau, Hunderwasser-Haus, Kirche in Bärnbach) war es fast ein wenig wie Heimat, hier einen kurzen Boxenstopp einzulegen.

Hunderwasser war übrigens Wahl-Neuseeländer und hat von 1973 bis zu seinem Tod 2000 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Kawakawa in einem Haus ohne Elektrizität gewohnt. In dieser Zeit hat er etwa auch eine zweite Flagge für Neuseeland entworfen – die Koru. Diese sieht man heute immer wieder.

Hundertwasser Loo (Bay Of Islands)

Eines habe ich an diesem Wochenende auch gelernt: die Kiwis sind Weltmeister im Tourismus. Aus jeder noch so kleinen Besonderheit (oder auch nur Selbstverständlichkeit) wird gleich ein touristischer Hotspot gemacht. Das schaffen die Australier nicht: die 12 Apostles an der Gt Ocean Road (deutlich spektakulärer als das „Hole in the Rock“) wiegen derzeit etwa in einem touristischen Dornröschenschlaf und werden kaum genutzt.

Der nächste Trip (nach Australien) steht übrigens bereits am Donnerstag am Programm – aber jetzt wird gelernt, morgen allerletzte Prüfung auf der UNITEC.

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