Der ESC 2023 sollte für mich ein ganz spezieller Song Contest werden: Denn ich hatte nicht nur die Möglichkeit, bei der Auswahl des österreichischen Beitrags mitzubestimmen. Ich war außerdem auf meiner allerersten Pre-Party, flog fürs zweite Semifinale spontan nach Liverpool und durfte unsere beiden österreichischen Starterinnen Teya und Salena persönlich kennenlernen – und sie bei ihrem Song Contest-Abenteuer tatkräftig unterstützen.
Doch starten wir am Beginn.
November: Song-Auswahl
Erstmals in der österreichischen Song Contest-Geschichte wurden die Fans in Form des offiziellen Fanclubs (der OGAE Austria) in die Auswahl der rot-weiß-roten Vertreter*innen eingebunden. Ende November durften sechs nominierte Club-Mitglieder in einem virtuellen Vorentscheid insgesamt 14 potenzielle ESC-Songs anhören und bewerten. Der Favorit war für mich ziemlich schnell klar: „Edgar“ von Teya & SaLina (wie der Song und die beiden damals noch hießen). Wie groß meine bzw. unsere Begeisterung war, zeigt folgender WhatsApp-Chat mit zwei Freund*innen während des virtuellen Vorentscheids:
Neben dem österreichischen Fanclub waren Fans aus mehreren Ländern (ua. Schweiz, Deutschland, Israel und Schweden) zur Vorauswahl eingeladen. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat: Die Fans liebten den Song – und gaben den Ausschlag für die Entscheidung für das Duo.
Das lange Warten auf die Entscheidung
Nach November ist es still geworden – auch alle am Vorentscheid Beteiligten waren zum Stillschweigen verpflichtet, es gab keine Aufzeichnungen oder Mitschnitte. Lediglich „Poe, Poe, Poe“ hatte sich in mein Hirn gebrannt. Damit blieb nur das Hoffen, dass der ORF sich (hoffentlich!) dafür entscheidet und der Titel auch international gut ankommen mag.
Am 31. Jänner endlich Gewissheit: Der ORF bestätigt, dass Österreich im Mai beim ESC in Liverpool vom Duo Teya & Salena vertreten wird. Der Song sollte erst im März präsentiert werden. Ich kannte ihn ja schon, hatte ihn allerdings vor mehr als zwei Monaten genau ein Mal in voller Länge gehört – und da selbst nur in schlechter Tonqualität (was MS Teams halt so hergibt).
8. März: Songpräsentation mit Teya & Salena
Anfang März kam die Stunde der Wahrheit: Der Song wurde offiziell präsentiert und feierte im Ö3-Wecker Weltpremiere. Ab diesem Zeitpunkt stiegen die Wettquoten für Österreich rasant – der Song schlug voll ein. Alleine dieser 30-sekündige Mitschnitt von der Songpräsentation brachte es auf YouTube auf über 80.000 Views. Einfach alle wollten die beiden Ausnahmesängerinnen live singen hören.
Als kleine Abordnung des Fanclubs haben wir ihnen übrigens die aktuellste Ausgabe unseres Clubmagazins „Reflections“ überreicht (siehe Titelfoto dieses Artikels). Es war der erste persönliche Kontakt mit den beiden sympathischen Frauen. Und es sollten viele weitere folgen.
Spannendes Detail: Bereits Anfang Februar gab es auf dem Twitter-Account von Crystal Ball einen Leak des Songs – jedoch in schlechter Tonqualität, die Fans waren enttäuscht. Vielleicht ein gutes Vorzeichen, denn das Musikvideo und die Studioversion hat alle so sehr (positiv) überrascht, dass der Hype rund um WTHIE (kurze Version vom finalen Songtitel „Who The Hell Is Edgar?“) nicht mehr aufzuhalten war.
Und ganz ehrlich: Ich fand ihn jetzt sogar noch viel besser, als es meine langsam verblassende Erinnerung an die drei Minuten im November letzten Jahres überhaupt zuließen. Ich war Feuer und Flamme: Mega Song, tolle Message, super Video, extrem talentierte Musikerinnen!
14. März: Teya & Salenas Studio-Session
Wenige Tage später hatten die beiden Freund*innen und Fans zu einer exklusiven Akustik-Session ins Tonstudio von gosh! Audio eingeladen. Ich konnte dabei sein, als sie ihren Song und weitere ESC-Perlen performten.
An diesem Abend kamen die beiden mit mir ins Gespräch und wir erzählten ihnen, dass wir für die bevorstehende Preparty in Barcelona eigene Fanshirts entworfen haben. Teya war begeistert, hat mir ihre Nummer gegeben und gesagt: „Du machst unseren Merch. Die Designs gefallen mir!“
Preparties (Barcelona, Madrid & Co.) sind poe-tastic
Unsere Fanshirts mit dem Motiv „0.003“ – der zentralen Message aus dem Song – haben bei der ersten Preparty in Barcelona für Aufsehen gesorgt. Danke an der Stelle vor allem an Ideengeberin (und noch vieles mehr) Manuela!
Sogar der größte ESC-Fan-Blog Wiwibloggs hat darüber berichtet. Die Fans vor Ort waren ohnehin alle große „Poe“-Fans, keine Party durfte ohne den Song auskommen.
Einziger Wermutstropfen: Teya & Salena mussten krankheitsbedingt die ersten Preparties absagen, auch wir konnten sie in Barcelona nicht sehen bzw. unterstützen.
Was vielleicht gar nicht so schlecht war: Die Vorfreude bei den Fans auf den ersten Live-Auftritt der beiden stieg über die Wochen ins Unermessliche. In Madrid war es endlich soweit und die beiden enttäuschten keinesfalls. Manche waren aus den letzten Jahren noch etwas traumatisiert, wenn sich Sänger*innen von Party-Krachern als wenig talentierte Live-Künstler*innen entpuppten.
Die Organisator*innen sparten Österreich im LineUp sogar bis zum Schluss auf. Sie performten gemeinsam mit den anderen Siegesanwärter*innen aus Schweden (Loreen) und Finnland (Käärijä) ganz am Ende. Du kannst den ersten Live-Gig von Teya & Salena hier nachsehen:
ESC- & U-Bahn-Star Salena
Welche Wucht-Sängerin Salena ist, davon kann sich jede*r ganz einfach selbst überzeugen. Regelmäßig singt sie im Rahmen der U-Bahn-Stars in den Wiener U-Bahn-Stationen Stephansplatz, Westbahnhof oder Landstraße. Ich habe noch nie so viele Menschen gesehen, die spontan stehen bleiben, wenn sie diese großartige Stimme hören.
Auf ihrer Instagram-Seite verrät dir Salena, wann und wo sie bald spielen wird – auch nach dem Song Contest habe ich sie bereits gesichtet!
Grußbotschaft für Preview
Selbst für die OGAE Austria Preview Bewertung ließen die beiden es sich nicht nehmen, eine eigene Grußbotschaft aus Amsterdam zu schicken:
Offizieller Merch – created by me
Schön langsam nahm auch die Kooperation für Merchandising-Artikel Formen an. Im April ging der Online-Shop mit unterschiedlichen Produkten und mehreren Designs online.
Ich bin persönlich extrem stolz, daran mitgearbeitet zu haben. Noch stolzer macht es mich, das 0.003-Design in der Song Contest-Woche in Liverpool bei Fans gesehen zu haben. Auch in diversen Instagram-Stories und -Postings sowie im Backstage-Bereich der beiden Sängerinnen habe ich es gesichtet.
Danke für euer Vertrauen und den Support!
Alles Gute für Teya & Salena: Farewell
Mehr Shirts, mehr Designs! Als offizielles Geschenk des Fanclubs gab es für die beiden ein individuell (von mir) gestaltetes Shirt. Diese durften wir ihnen vor der Abreise nach Liverpool im Rahmen einer Farewell-Session überreichen.
An der Stelle durften wir Teya & Salena außerdem ganz druckfrisch die neueste Ausgabe der „Reflections“ überreichen – mit den beiden am Cover und einem exklusiven Interview.
PS: Beide lieben das Shirt und tragen es heute noch regelmäßig. Teya wurde damit sogar am Flughafen Richtung UK gesichtet.
In Liverpool beim Song Contest
Und dann war da natürlich noch meine Zeit in Liverpool. Knapp 48 Stunden sollten es werden – spontan gebucht, aber mit vollem Programm. Die Jury-Show des zweiten Semi live in der Liverpool Arena, die Entscheidung am folgenden Tag im Eurovillage. Und natürlich zwei Partynächte im EUROfansCLUB.
Ein weiteres Highlight: Teya & Salena verkauften (meine) Merchandising-Shirts an Fans.
Die beiden Mädls habe ich in Liverpool (verständlicherweise) nicht getroffen, doch das werden wir sicherlich bald nachholen. Spätestens bei einer der kommenden Veranstaltungen der OGAE Austria.