Seit dem Durchmarsch von Social Media sind klassische Medien ordentlich unter Druck. Vor allem, wenn es um kostenfreien Inhalt (oder Services) geht. Zu Beginn war so gut wie alles gratis in der digitalen Welt. Mittlerweile versteckt sich immer mehr Inhalt – egal ob hochwertig oder nicht – hinter Bezahl- oder Funktionsschranken. Die einzige Lösung, um diese Schranken zu sprengen: Geld einwerfen!
Es gibt in der Zwischenzeit kaum eine Anwendung oder Plattform, die nicht über Premium- und Zusatzfeatures dazuverdient. Damit ist nicht zwangsläufig Werbung gemeint – eher das Gegenteil. Wir können Angebote nutzen, indem wir bezahlen und keine Werbung mehr ausgespielt bekommen.
Social Media ist nie gratis! Selbst wenn du nicht regelmäßig Cash einwirfst, du bezahlst mit etwas viel Wertvollerem: Deinen Daten. Die Plattformen werten zumindest dein Nutzungsverhalten aus und verkaufen diese Informationen (indirekt) an Werbetreibende.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Denn so bekommst du (theoretisch) Werbung ausgespielt, die für dich relevant ist.
Beispiele für Premium-Dienste
Schnell zusammengesucht, einige Social Media-Plattformen, die sich die werbefreie Nutzung bezahlen lassen:
- Facebook & Instagram Premium: ab € 9,99 monatlich
- YouTube Premium: ab € 12,99 monatlich (Familienabos ab € 23,90)
- LinkedIn Premium mit vier unterschiedlichen Modellen startet bei € 34,41 monatlich und geht hoch bis € 122,92 (mit Sonderfunktionen vor allem für Recruiter:innen)
- X bietet drei Abo-Stufen an:
- € 3 monatlich für Basic
- € 8 für Premium – für User:innen gibt es zusätzliche Funktionen und 50 Prozent weniger Werbung im Feed
- stolze € 16 kostet Premium+ – dafür gibt’s keine Werbung
- SnapChat + mit exklusiven Zusatzfunktionen ab € 4,49 monatlich
Tipp: Achte unbedingt darauf, auf welcher Plattform du einen Premium-Account abschließt. Wer etwa Facebook Premium oder YouTube Premium direkt über den App Store oder Google Play Store bezieht, bezahlt deutlich mehr als beim Kauf auf der Website selbst (facebook.com bzw. youtube.com). Das können mehrere Euro pro Monat sein, die sich mit der Zeit ganz schon aufsummieren.
Lebenszeit oder Werbezeit?
Ein kleines Gedankenspiel: In Deutschland liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer von YouTube bei 30 Minuten täglich, davon sind gut 2 bis 3 Minuten non-skippable Ads. Das macht 15 Stunden Werbung jährlich. Wären dir die knapp € 160 für YouTube Premium wert, deine Lebenszeit sinnvoller zu nutzen?
Noch mehr Abomodelle
Egal ob Streaming, Online-Medium oder Application – es gibt fast keine Anwendung mehr, für die nicht monatlich Geld fällig ist. Hier ein paar beliebige Beispiele:
- Bild: Artikel ohne Tracking lesen ab € 3,99 – ganz werbefrei ab € 7,99
- Kleine Zeitung: ausgewählte Premium-Artikel ab € 12,99
- Netflix: von € 7,99 bis € 17,99
- Amazon Prime (inkl. gratis Lieferung, Prime Video, Amazon Music): ab € 8,99 monatlich
- Adobe Creative Cloud (inkl. aller Adobe Anwendungen): € 67,01
- Microsoft 365: ab € 7,00
- Canva Pro: € 12,00
- Sistrix (SEO-Tool): ab € 99
- Spotify: € 10,99 für die Einzellizenz, € 16,99 für Familien
Obwohl ich persönlich nur eine einzige Streaming-Plattform nutze, fallen dennoch monatliche Lizenzkosten von knapp 110 Euro an.